Faulhell Zielbild nach Rekultivierung

Faulhell

Anlage zur sinnvollen Verwertung von Erdaushub zur Rekultivierung

Das Vorhaben

Dieses Projekt stellt eine wertvolle und nachhaltige Bereicherung für die Natur und Umwelt dar, indem es eine Wiederverwertung von Erdaushub nutzt, um die betroffenen Grundstücke der Stadt Solms ökologisch aufzuwerten.

Die Ziele

Wer sind wir?

Wir als Hermann Hofmann Gruppe vereinen mehrere Unternehmensbereiche, die Ihren Sitz und Ihren unternehmerischen Schwerpunkt in unserer heimischen Region haben. Unser Traditionsunternehmen hat sich in den letzten Jahren zu einem Erzeuger von grünem Strom mit allen damit verbundenen Dienstleistungen entwickelt. Aktuell arbeiten wir an Lösungen, diesen regional erzeugten Strom zu speichern und vor Ort zu vermarkten, um damit die Menschen der Region zu versorgen.

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Unsere Steinbrüche versorgen seit über 40 Jahren die Region nachhaltig mit Rohstoffen für den privaten Hausbau und die Bauwirtschaft. Dort haben wir bewiesen, dass Rohstoffwirtschaft und Naturschutz sich gegenseitig nicht ausschließen. Unsere Abbaugebiete werden u.a. durch die Annahme von Erdmaterialien renaturiert und der Natur zurückgegeben. Dabei achten wir darauf, dass wir den klimatischen Veränderungen unserer Zeit Rechnung tragen und diese in unsere Projekte einfließen lassen.
Mit einer den Klimaveränderungen angepassten Bepflanzung, der Schaffung von Biotopen oder Rückzugsorten für seltene Arten gelingt es uns seit Jahren die Rohstoffnutzung mit der nachhaltigen Aufwertung der Abbaugebiete zu verbinden und neue Lebensräume für Flora und Fauna zu schaffen. Dies gelingt uns durch die Annahme und den Einbau von unbelastetem Erdaushub, wie er beispielsweise beim Bauen anfällt.

Warum verfolgen wir dieses Projekt?

In Deutschland haben wir das gemeinsame Ziel, pro Jahr 400.000 neue Wohnungen zu errichten. Dies liegt daher im besonderen öffentlichen Interesse. Dafür müssen einerseits Rohstoffe gewonnen, aber andererseits auch das Erdmaterial, das beim Bau neuer Häuser anfällt, sinnvoll verwertet werden.

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In unserem heimischen Raum gibt es nur noch wenige Annahmestellen für unbelastete Erde, so dass schon in absehbarer Zeit weite Transportwege, verbunden mit hoher CO²-Belastung und steigenden Kosten in Kauf genommen werden müssen.
Als wir das Projekt Faulhell vor nunmehr 5 Jahren vom NABU-Ortsverband übernommen haben, gab es zunächst unsererseits Bedenken, ob wir in dieses Gebiet eingreifen sollten. Unser damaliger Ansprechpartner war allerdings davon überzeugt, dass eine Verfüllung des ehemaligen Steinbruchs und die Wiederherstellung der Flora auf den Stand vor dem menschlichen Eingriff im 19. Jahrhundert eine enorme Aufwertung für den Klima- und Artenschutz darstellen würde. Um das zu prüfen, haben wir Fachgutachter beauftragt und entsprechende Untersuchungen vorgenommen. Tatsächlich konnten unsere Bedenken durch die durch uns beauftragten naturschutzfachlichen Untersuchungen ausgeräumt und die Vorstellungen des damaligen NABU-Vorsitzenden vom zukünftigen Faulhell fachlich untermauert werden. Trotz Geländeverfüllung können wir die Winterquartiere heimischer, bereits jetzt dort ansässiger Fledermausarten erhalten und schaffen neue Räume für eine Artenvielfalt, die sich aufgrund der Gestaltung des Geländes entwickeln wird. Auch ist es möglich, die zukünftigen Gehölze und Pflanzen dem heutigen Klima anzupassen und somit einen Beitrag zum aktiven Klimaschutz zu leisten.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass zur Erreichung dieses Ziels zunächst die Rodung der vorhandenen Gehölzstrukturen und danach über einen Zeitraum von rund 8 Jahren eine Auffüllung des Gebietes mit unbelastetem Erdmaterial erfolgen muss. Ältere Bäume am Rande des Geländes bleiben stehen, die Rodung und die Wiederaufforstung werden abschnittsweise erfolgen, so dass in keiner Bauphase das gesamte Gelände ohne Bäume und Sträucher sein wird. Gerodete Bäume bzw. Gehölze werden zu 100 % zeitnah wiederaufgeforstet. Zusätzlich entsteht durch Inanspruchnahme von 3 bisher landwirtschaftlich genutzter Flächen eine Magerrasenfläche, wie sie in diesem Gebiet vor rund 130 Jahren vorzufinden war.
Zwar haben wir zur bisherigen Prüfung des Projektes schon viele fachlichen Standortuntersuchungen durchgeführt, stehen aber in Bezug auf die Genehmigungsfähigkeit und die Abstimmung mit den Behörden noch ganz am Anfang des Prozesses. Zunächst wäre auf der Basis der bisherigen Informationen ein Bebauungsplan von der Stadt Solms zu beschließen. Erst dann können wir in das eigentliche Genehmigungsverfahren einsteigen und uns mit den Fachbehörden abstimmen.
Uns ist es wichtig, dass wir in dieser ersten Phase auf sachlicher Ebene das Projekt und dessen Umsetzung prüfen und bewerten. Hierzu sind uns fachliche aber auch gerne sonstige Hinweise wichtig, die wir in unsere Prüfungen einbeziehen. Viele Fragen haben uns bereits erreicht. Daher haben wir nachstehend auf dieser Seite zunächst Fakten zum jetzigen Projektstand gesammelt. Mit fortschreitendem Stand der Untersuchungen werden wir diese Fakten erweitern. Danach haben wir die Fragen zum Projekt, die uns bisher erreicht haben, anonymisiert und beantwortet. Über die aufgeführte Email- Adresse oder das Kontaktformular können Sie uns gerne weitere Hinweise oder auch Fragen zukommen lassen. Diese werden wir gemeinsam mit unseren Experten und Fachgutachtern zeitnah über diese Seite beantworten.

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    Hermann Hofmann Gruppe stellt das Projekt Faulhell ein

    Die Solmser Hermann Hofmann Gruppe wird das Projekt Faulhell nicht weiterverfolgen. Dies teilte Alexander Kern, der Geschäftsführer des Unternehmensbereiches Erneuerbare Energien, im Rahmen einer Sitzung des Ausschusses für Klimaschutz, Bau und Stadtentwicklung am 7.9.2023 mit.

    Das Kerngeschäft der ursprünglich aus der Baubranche kommenden Unternehmensgruppe umfasst heute überwiegend die regionale Versorgung und Speicherung von erneuerbaren Energien. Darüber hinaus werden Bioabfälle nicht nur zu hochwertigem Dünger, sondern auch zu Brennstoffen für eine nachhaltige Energieversorgung mit Strom und Wärme verarbeitet. Die ebenfalls zur Gruppe gehörenden Steinbruchbetriebe versorgen die Region mit Baustoffen und nehmen im Gegenzug unbelasteten Erdaushub, der bei jedem Bauprojekt anfällt, an. Solche Erd-Annahmestellen sind nach Unternehmensangaben immer schwieriger zu finden. Vor diesem Hintergrund hatte das Regierungspräsidium in Gießen auch das öffentliche Interesse für das Projekt Faulhell bescheinigt.

    Auf Anfrage des Naturschutzbundes (NABU), hatte sich die HH-Gruppe seit 2018 mit der Untersuchung der Machbarkeit für das Projekt Faulhell beschäftigt und den Pachtvertrag für diesen Zweck vom NABU übernommen. „Alle Untersuchungen, die wir durchgeführt haben, kamen zu dem Ergebnis, dass es sich um ein sinnvolles Projekt für die Region handelt und davon sind wir nach wie vor überzeugt!“, so Kern in seinen Ausführungen. „Annahmestellen sind rar und durch die Verfüllung mit unbelastetem Erdaushub sowie der anschließenden Anlage eines Magerrasens wäre der Zustand des Gebietes, wie vor dem menschlichen Eingriff durch den Kalksteinabbau, wieder hergestellt worden. Gleichzeitig sollten die vorhandenen Baumstrukturen durch klimaangepasste Baumsorten ersetzt und ergänzt werden. Damit hätte das Artenaufkommen im Gebiet um ein Vielfaches gesteigert werden können. Auch die Klimabilanz ist positiv von den Fachleuten bewertet worden. Durch die bevorstehende Schließung heute noch vorhandener Annahmestellen in den kommenden Jahren, werden sich Transportwege für Erdaushub aus unserer Region enorm verlängern, was zu einer entsprechenden CO2-Mehrbelastung und steigenden Preisen für den privaten Hausbau und auch für Bauunternehmen führen wird.“

    „Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht“, führte Kern gegenüber den Ausschussmitgliedern aus. „Allerdings liegen uns nach der ersten Offenlegungsphase im Bebauungsplanverfahren inzwischen die Stellungnahmen der öffentlichen Stellen und der Bevölkerung vor. Hierdurch ergeben sich zwar noch Herausforderungen für die Realisierung des Projektes, aber keine unüberwindbaren Hindernisse. Für ein solches Projekt außerhalb unseres Kerngeschäfts benötigen wir jedoch auch den Rückhalt in der Politik und wünschen uns als regional ansässiges Unternehmen auch den Rückhalt der Bevölkerung. Aufgrund der öffentlichen Diskussion ist dieser Rückhalt und damit auch die Planungssicherheit für die weitere Entwicklung fraglich. Mit dem Projekt wollten wir eine erkennbare Lücke für die regionale Annahme von Erdmaterial schließen und einen Mehrwert für die Region, in der wir und unsere Mitarbeiter:innen leben und arbeiten, schaffen. Unser Kerngeschäft liegt jedoch im Betrieb von Steinbrüchen und der nachhaltigen Energieversorgung und darauf wollen wir uns konzentrieren. Daher halten wir uns nach reiflicher Überlegung an das von unserer Firmenchefin Carmen Hofmann-Ekler im Rahmen der Bürgerversammlung gegebene Wort, dass wir dieses Projekt nicht mit aller Gewalt durchführen werden. Insgesamt ist es aber mehr als schade, dass ein von Fachseite so positiv bewertetes Projekt letztendlich nicht umgesetzt werden kann“.

    Solms-Niederbiel, September 23